Autofreie Städte und was sie uns über die Zukunft sagen können
24.07.2023
Stell dir eine Welt vor, in der Städte nicht mehr vom Verkehr verstopft sind und Straßen durch Fahrradwege und Grünflächen ersetzt werden. Falls du es noch nicht bemerkt hast: Der Wandel zu autofreien Städten findet bereits statt.
Um die Luftqualität zu verbessern, den Schadstoffausstoß zu verringern und gesunde Gewohnheiten wie Zufußgehen und Radfahren zu fördern, setzen die Verantwortlichen in den Städten Maßnahmen um, die die Nutzung von Autos einschränken oder in einigen Bereichen sogar ganz ausschließen.
Im folgenden Artikel geben wir einen Überblick über die Städte, die bereits Maßnahmen ergriffen haben, über die Ergebnisse und darüber, wie Städte weltweit in Zukunft aussehen werden.
Was ist eine autofreie Stadt?
Eine autofreie Stadt ist ein urbanes Zentrum, in dem Zufußgehen, Radfahren und öffentliche Verkehrsmittel Vorrang vor dem Besitz eines eigenen Autos haben.
Das Konzept ist einfach, aber die Vorstellung, dass autofreie Städte den Besitz von Autos komplett verbieten, ist ein Irrtum. Autofrei bedeutet oft, dass die Nutzung von Autos reduziert oder in bestimmten Gebieten eingeschränkt wird. Die Einwohner:innen können weiterhin Autos besitzen und fahren. Aber andere Möglichkeiten wie öffentliche Verkehrsmittel, Radfahren, Zufußgehen und Ride-Sharing/Ride-Hailing sind leichter verfügbar und werden aktiv gefördert.
Ein Verbot von Autos in einzelnen Straßen und Stadtteilen kann die Sicherheit erhöhen, die Luftverschmutzung und Lärmbelastung verringern und aktive Verkehrsmittel fördern. Auf breiterer Ebene sind autofreie Städte ein Beispiel für einen kulturellen Wandel, bei dem wir uns neu vorstellen, wie Städte mit weniger Autos auf den Straßen aussehen können.
Autofreie Städte
Eine Vielzahl von Städten auf der ganzen Welt hat sich für autofreie Städte entschieden. Hier kommen einige Städte, die Vorreiter sind und ihre Position als beste Städte, in denen man ohne Auto leben kann, immer weiter festigen:
Gent, Belgien
Amsterdam, Niederlande
Oslo, Norwegen
Hydra, Griechenland
Lamu, Kenia
Zermatt, Schweiz
Fes el Bali, Marokko
Venedig, Italien
Helsinki, Finnland
Warum Städte autofrei werden
Der Umweltschutz ist der Hauptgrund dafür, dass Städte autofrei werden.
Auch wenn die Umwelt in Bezug auf die Luftqualität und die Emissionen davon profitiert, gibt es noch viele andere Vorteile, die mit einer solchen Umstellung einhergehen.
Niedrigere Emissionen
Autos sind für einen großen Teil des CO2-Fußabdrucks eines jeden Landes verantwortlich. In der EU ist allein der Straßenverkehr für ein Fünftel der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich. Wenn Länder also nach Wegen suchen, um Emissionen zu verringern, ist die Reduzierung von Autos naheliegend.
Der Stadtverkehr ist nicht allein für die Emissionen des Straßenverkehrs verantwortlich. Aber für die meisten Fahrten in der Stadt ist eigentlich kein eigenes Auto nötig. Es ist daher vernünftig, dass in den Innenstädten diese vermeidbaren und überflüssigen Fahrten eingedämmt werden — vor allem, wenn andere Verkehrsmittel zur Verfügung stehen.
Saubere Luft
Mit dem sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahlen in den Städten (und der Zahl der Autos) ist auch die Luftverschmutzung unweigerlich gestiegen. Heute atmen 99% der Weltbevölkerung Luft, die die von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzwerte überschreitet. In den Städten ist die Luftverschmutzung am schlimmsten.
Wenn weniger Autos in den Städten unterwegs wären, wäre es ein willkommener Vorteil, dass die Luftverschmutzung und die Lärmbelastung reduziert würden. Genau das ist in London geschehen: Die Bemühungen der Stadt, den Verkehr einzudämmen, haben dazu geführt, dass 94% weniger Menschen in Gebieten mit unzulässiger Stickstoffdioxid-Belastung leben.
Weniger Verkehrsunfälle
Jedes Jahr sterben in den Städten Europas Tausende von Menschen bei Verkehrsunfällen. Wenn weniger Autos auf den Straßen unterwegs wären, würde sich die öffentliche Sicherheit verbessern und die Zahl der vermeidbaren Todesfälle würde zurückgehen. In Städten wie Oslo und Helsinki, die zu Fuß erschließbar sind, ist dies bereits der Fall. Dort haben Maßnahmen zur Reduzierung der Zahl der Autos dazu geführt, dass es schon seit Jahren keine Verkehrstoten mehr gibt.
Mehr Platz
Ein Problem, das im Zusammenhang mit Autos oft übersehen wird, ist der Platz, den sie einnehmen. Wir sprechen häufig über andere Probleme wie Umweltverschmutzung, Verkehrsunfälle und Staus. Aber auch der Platz, den Autos in der Stadt einnehmen, ist es wert, betrachtet zu werden. Beispiel Manhattan: Straßen und Parkplätze nehmen fast 25% der Fläche des Bezirks ein.
Eine Reduzierung der Privat-Pkw kann die chronische Raumknappheit in vielen Städten schnell verringern. Wenn wir auch nur einen kleinen Prozentsatz der Flächen, die derzeit für Autos genutzt werden, an die Menschen zurückgeben würden, könnten wir mehr Wohnraum, mehr Grünflächen und mehr lebenswerte Räume schaffen.
Oslo hat über 700 Parkplätze in Fahrradwege, Parks und Bänke umgewandelt. Auch Paris plant, 70.000 Parkplätze in der Stadt zu beseitigen, um Platz für aktive Transportmethoden zu schaffen.
Aktive Transportmethoden
Wenn die Städte ihre Straßen von parkenden Autos und Staus befreien, können sie den gewonnenen Platz nutzen, um eine starke Infrastruktur für aktive Transportmittel aufzubauen. Nachhaltiger Verkehr ist eng mit den Klimazielen verknüpft und die Förderung von Zufußgehen, Radfahren und Fahren mit E-Scootern ist gut für unsere Gesundheit und unsere Umwelt.
Wie eine autofreie Zukunft aussieht
Pilotprojekte in ganz Europa zeigen, dass autofreie Städte realisierbar sind. Trotz anfänglicher Widerstände, die auf der Wahrnehmung von Freiheitseinschränkungen beruhten, haben die Gemeinden autofreie Zonen gerne akzeptiert, nachdem sie Zeit hatten, sich darauf einzustellen.
Der Umstieg von Privat-PKWs auf nachhaltige Verkehrsmittel hat viele Vorteile mit sich gebracht:
Verringerung von Luftverschmutzung und Lärmbelästigung
Senkung der vorzeitigen Sterblichkeitsrate
mehr Grünflächen
Höheres Maß an aktiver Mobilität
Verbesserte Gesundheit der Bevölkerung
Immer mehr Einwohner:innen wünschen sich, dass die Lebensqualität in ihrer Stadt durch Grünflächen, aktive Verkehrswege und Mobilitätsoptionen verbessert wird, die es einfacher machen, ohne Auto unterwegs zu sein. Es ist keine Überraschung, dass die Städte, die dies umsetzen, zu den lebenswertesten gehören. Diese Städte gelten auch als einige der besten Reiseziele weltweit.
Inspiriert durch den Erfolg der Städte, die bei der Reduzierung von Autos Pionierarbeit geleistet haben, haben sich weltweit mehr Städte dazu verpflichtet, autofrei zu werden. Paris plant, Privat-PKWs bis 2024 aus dem Stadtzentrum zu verbannen, und New York City hat vorgeschlagen, bis 2025 25% des Platzes für Autos in Land für Menschen umzuwandeln.
Auch wenn immer mehr Städte eine autofreie Politik verfolgen, ist es nicht einfach, sie umzusetzen. Autofreie Städte funktionieren nur, wenn die Bewohner:innen alternative Transportmöglichkeiten haben. Und es liegt an der Stadtplanung, die Straßen so umzugestalten, dass der Wandel überhaupt möglich ist.
Bolt unterstützt die Entwicklung hin zu autofreien Städten
Wir bei Bolt stellen uns eine Welt vor, in der Städte für Menschen gemacht sind, nicht für Autos. Für die meisten Wege in der Stadt braucht man kein eigenes Auto. Deshalb bietet Bolt den Menschen mit flexiblem Ride-Hailing, gemeinsam genutzten Autos, E-Bikes und E-Scootern die Freiheit, Verkehrsmittel nach Bedarf zu nutzen, .
Über die Bolt App kannst du das Verkehrsmittel wählen, das am besten zu dir passt.
Bolt hat vor kurzem ein Forschungsprojekt in Berlin abgeschlossen, dass sich damit befasst hat, wie unsere multimodale App und der öffentliche Nahverkehr Privat-PKW’s in den Städten ersetzen können.
Die Ergebnisse zeigen, dass die alternativen Transportmöglichkeiten von Bolt die Zahl der Privat-PKWs in der Stadt deutlich reduzieren und die Stadt in fast jeder Hinsicht lebenswerter machen können!