Über den Zeitraum der nächsten 9 Monate untersucht Bolt in einer großangelegten Studie gemeinsam mit der vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Radprofessur der Technischen Hochschule Wildau das Potential von E-Scootern und E-Fahrrädern für die Erste- und Letzte Meile und als Zubringer zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Dabei wird Bolt seinen Service mit E-Scootern und E-Bikes in drei unterschiedlichen und voneinander getrennten Geschäftsgebieten am Berliner Stadtrand, in Lichtenrade, in Zehlendorf und in der Stadt Erkner anbieten. Diese sogenannten Reallabore werden hinsichtlich der Tarifgestaltung und der Abstellmöglichkeiten unterschiedlich betrieben, um im Anschluss Rückschlüsse auf die ideale Ausgestaltung der Systeme in Stadtrandlagen schließen zu können. Das Projekt wird von den Bezirksstadträt:innen für Verkehr Saskia Ellenbeck aus Tempelhof-Schöneberg sowie Urban Aykal aus Zehlendorf (beide Bündnis 90/Die Grünen) begleitet und unterstützt.
Im Reallabor in der Stadt Erkner entsteht eines der ersten vollständig stationsbasierten E-Scooter Geschäftsgebiete in Deutschland. Gemeinsam mit der Stadt hat Bolt insgesamt 38 feste Parkflächen ausgewiesen und markiert, an denen das Abstellen ausschließlich möglich sein wird. Henryk Pilz, Bürgermeister in Erkner sagte zum Start des Reallabors: „Zu dem täglichen Stau in Erkner bedarf es keiner Erklärungen, insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten erstickt die Stadt in Abgasen, Lärm und in frustrierendem stop and go. Um die Verkehrswende zu forcieren und um im Idealfall alternative Mobilitätsangebote neben dem Auto zu etablieren, unterstützen wir dieses neun-monatige wissenschaftlich begleitete Forschungsprojekt im Interesse der Allgemeinheit. Die Untersuchung wird zeigen, wie die Bürger:innen Erkners mit diesem Angebot umgehen und ob es ein praxistaugliches Angebot für unsere Stadt in der Zukunft sein könnte.”
Im Reallabor im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, genauer gesagt in Lichtenrade, werden die Bolt Fahrzeuge in einem virtuell-stationsbasierten System angeboten. Das bedeutet für die Kund:innen, dass die E-Scooter und E-Bikes nur an den ausgewählten Flächen im Ortsteil abgestellt und ausgeliehen werden können. Welche Flächen das sind, ist an der grünen Umrandung in der App ersichtlich. Ein Abstellen in der Nähe der S-Bahn Stationen wird zusätzlich mit Freiminuten incentiviert. Die Bezirksstadträtin für Tempelhof-Schöneberg, Saskia Ellenbeck, freut sich über die Ausweitung des Bolt Betriebs in den Süden des Bezirks: “Die Mobilitätswende darf nicht am S-Bahnring aufhören. Auch im Außenbereich brauchen wir flexible Alternativen zum eigenen Auto. Die virtuellen Stationen in Lichtenrade sorgen dafür, dass die Leihfahrzeuge nicht wild abgestellt werden können. Ich bin gespannt auf die Auswertung und hoffe auf rege Nutzung durch die Lichtenradener Bürger:innen.”
Im Reallabor in Zehlendorf ist das Angebot flexibel im sogenannten Free-Float System nutzbar, das heißt die Fahrzeuge können auf Gehwegen überall dort abgestellt werden, wo genügend Platz ist. Grundsätzlich gilt, dass immer eine Gehwegbreite von 2 Metern freigehalten werden muss. Zudem dürfen keine Notausgänge, Einfahrten, Blindenleitsysteme und andere wichtige Elemente zugestellt werden. Im Laufe des Reallabors werden an zentralen Orten eine Reihe von freiwilligen E-Scooter/E-Bike Parkplätzen eingerichtet, die von Bolt ebenfalls mit Freiminuten incentiviert werden. Bezirksstadtrat aus Zehlendorf, Urban Aykal dazu: “Ich freue mich auf das Reallabor, auch vor dem Hintergrund, dass die Nutzung im Zuge der Projektzusammenarbeit im Hinblick auf die Stadtverträglichkeit optimiert werden kann.”
Auch Christian Rudolph, Professor für intermodale Wegeketten an der Technischen Hochschule Wildau freut sich auf das gemeinsame Projekt und ist gespannt auf die Ergebnisse:
“Geteilte Mikromobilität birgt in Stadtrandlagen ein enormes Potential, um Menschen den Zugang zum ÖPNV zu erleichtern und alternative Mobilitätsangebote zum Auto zu schaffen. Unser Ziel ist es, in den Reallaboren zu erforschen, unter welchen Rahmenbedingungen dieses Potential bestmöglich gehoben werden kann und ob dabei Unterschiede zwischen E-Scootern und E-Bikes bestehen.“
Am Ende des Pilotprojekts wird für die Bewertung und die Erstellung der Studie neben einer Analyse der Fahrdaten auch eine Reihe von Kund:innenbefragungen durchgeführt.