11.11.2024
Berlin ist nach wie vor eines der beliebtesten Reiseziele in Europa und bekannt für seine pulsierende Stadtkultur, sein lebendiges Nachtleben und seine Innovationen. Doch unverhältnismäßige Regulierungen für sogenannte Mietwagen mit Fahrer:innen gefährden jetzt einen wichtigen Teil der Verkehrsversorgung der Stadt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des unabhängigen Marktforschungsunternehmens Censuswide ergab, dass 54% der Nutzer:innen von Ride-Hailing-Diensten in Berlin der Meinung sind, dass die Stadt mehr Ride-Hailing-Fahrzeuge benötigt, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen.
Mehr als 75.000 Fahrten pro Tag allein im Jahr 2023 zeigen, dass Berliner:innen Ride-Hailing gerne nutzen.
In einer kürzlich von Bolt in Auftrag gegebenen und von Censuswide durchgeführten Umfrage gaben 85% der Berliner:innen an, dass Ride-Hailing ein wichtiger Bestandteil der Verkehrsinfrastruktur der Stadt ist.
Eines der auffälligsten Ergebnisse der Umfrage ist die Bedeutung von Ride-Hailing für den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen, insbesondere zu Gesundheitsversorgung.
26% der Berliner:innen gaben an, Ride-Hailing für Fahrten zu Arztterminen zu nutzen, was die Bedeutung von Ride-Hailing für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder gesundheitlichen Problemen unterstreicht. Dies verdeutlicht, dass Ride-Hailing nicht nur eine Annehmlichkeit ist, sondern auch eine entscheidende Rolle für den Zugang zu Gesundheitsversorgung spielt.
Ride-Hailing unterstützt außerdem die lokale Wirtschaft und fördert den Tourismus, denn 25% der Ride-Hailing-Fahrten in Europa dienen dem Besuch von Bars, Restaurants oder kulturellen Veranstaltungen.
Mit über 13 Millionen Besucher:innen im Jahr 2023 verzeichnete Berlin einen 20%igen Anstieg der Nachfrage nach Mietwagen, was deutlich macht, wie viele Tourist:innen auf flexible und zugängliche geteilte Mobilitätsdienste angewiesen sind, um zu Flughäfen, Hotels, Restaurants, kulturellen Sehenswürdigkeiten und Bars zu kommen.
84% der Befragten halten Ride-Hailing für unverzichtbar, um sich entspannt in der Stadt fortzubewegen. Da die öffentlichen Verkehrsmittel nachts immer weniger zur Verfügung stehen, gaben 33% an, dass sie sich in dieser Zeit auf Ride-Hailing verlassen.
Um diese Art von Wirkung zu erzielen, ergänzt geteilte Mobilität auch zunehmend den öffentlichen Verkehr in Berlin, denn 50% der Nutzer:innen nutzen Ride-Hailing, wenn keine anderen Optionen verfügbar sind. Darüber hinaus nutzen 42% Ride-Hailing in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Zukunft unserer immer dichter besiedelten Städte hängt davon ab, ob es gelingt, ein öffentliches Verkehrssystem zu entwickeln, auf das sich die Menschen als Alternative zum eigenen Auto wirklich verlassen können.
Diese Vision erfordert die Integration eines zuverlässigen öffentlichen Nahverkehrs mit geteilten Mobilitätslösungen wie privaten Mietfahrzeugen, Taxis, Carsharing und Mikromobilität. Gemeinsam schaffen diese Verkehrsmittel ein flexibles und nachhaltiges Verkehrssystem, das Staus verringert, Mobilität erhöht und Städte lebenswerter macht.
Trotz steigender Nachfrage ist der legale Ride-Hailing-Markt in Berlin bis 2024 um ganze 15% zurückgegangen.
Das liegt daran, dass strenge Vorschriften es neuen sowie bestehenden Mietwagenunternehmen schwer machen, ihren Betrieb aufrechtzuerhalten beziehungsweise innerhalb eines angemessenen Zeitraums eine neue Genehmigung zu erhalten.
Der Mangel an Ride-Hailing-Fahrzeugen hat bereits zu längeren Wartezeiten für Nutzer:innen geführt, deren Anzahl sich im Vergleich zum letzten Jahr fast verdoppelt hat, während die Preise wiederum um etwa 10% gestiegen sind. Dies gefährdet wichtige Branchen wie den Tourismus, das Gastgewerbe und das Nachtleben.
Da der öffentliche Nahverkehr in Berlin immer häufiger mit Kürzungen und Ausfällen zu kämpfen hat, sind Ride-Hailing-Dienste immer wichtiger geworden. 54% der Befragten stimmen zu, dass die Stadt ihre Ride-Hailing-Flotten erweitern muss, um die Nachfrage zu befriedigen.
Das Fehlen von Ride-Hailing-Fahrzeugen in Berlin gefährdet ein wichtiges Segment des Verkehrsangebots der Stadt und löst bei den Bewohner:innen, die auf diese Dienste angewiesen sind, Bedenken aus. Wenn dieser Trend anhält, könnte die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge im nächsten Jahr um bis zu einem Drittel auf weniger als 3.000 sinken.
Genau so, wie sich Berlin weiterentwickelt, muss sich auch der Verkehr weiterentwickeln.
Da die erwiesenermaßen wichtige Rolle von Ride-Hailing gefährdet ist, setzt sich Bolt für fairere Regelungen ein, die die Einhaltung der Vorschriften unterstützen und gleichzeitig das Wachstum fördern. Die wichtigsten Punkte sind:
1. Klare und transparente Vorschriften: Die Behörden müssen detaillierte, leicht verständliche Informationen zur Verfügung stellen, damit Unternehmen die Standards einhalten können.
2. Unterstützung für Kleinunternehmen und mittelständische Unternehmen: Die Straffung von Genehmigungsverfahren und die Bereitstellung von Hilfsmitteln wie Checklisten und Leitfäden würden kleineren Unternehmen sehr helfen.
3. Kooperativer Ansatz: Die Förderung der Zusammenarbeit bei unklaren rechtlichen Anforderungen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten einen positiven Beitrag leisten können.
4. Verlängerung der Genehmigungsdauer: Unternehmen benötigen Planungssicherheit. Die derzeitige Genehmigungsdauer von 2 Jahren reicht für die Gewährleistung dieser Sicherheit nicht aus und sollte aus diesem Grund wieder auf 5 Jahre verlängert werden.
Bolt setzt sich weiterhin für die Zusammenarbeit mit dem LABO (Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten) ein, um einen rechtssicheren und florierenden Ride-Hailing-Markt aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es den Unternehmen ermöglichen, ihr Geschäft zu betreiben und die steigende Nachfrage nach Mietwagen zu bedienen.
*Die Umfrage wurde von Censuswide mit 1.000 Befragten in Berlin durchgeführt, die zwischen dem 17. Oktober und dem 21. Oktober 2024 einen Ride-Hailing-Dienst genutzt haben.
